MZ-Presseartikel: Mit dem Cello hoch hinaus

KONZERT Elf Musikschüler von Vera Böhlk spielen für Gleichaltrige und Eltern. Dazu wird die Geschichte von Jette und ihrer Katze "Tinka" erzählt.

Autor: Susanne Schlaikier

Anna Groß spielt auf dem Violoncello, begleitet wird die Achtjährige dabei von ihrer Lehrerin Vera Böhlk auf dem Klavier.

Erscheinungsdatum: 30.01.2013

Medium: Mitteldeutsche Zeitung

Seitenangabe: Regionalteil Bernburg, Seite 10

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BERNBURG/MZ – Dass Anna Groß vor diesem Auftritt aufgeregt war, ist verständlich. Dabei ist sie schon einige Male vor Publikum aufgetreten. Dieses Mal aber wurde die Achtjährige beim Regionalausscheid “Jugend musiziert” bei ihrem Spiel auf dem Violoncello von einer fachkundigen Jury bewertet.

Zehn Minuten dauerte ihr Vorspiel bei dem Wettbewerb vor anderthalb Wochen in Magdeburg. Neben einem langsamen Satz spielte sie auch ein zeitgenössisches Stück. Dafür holte Anna 20 Punkte und damit einen zweiten Preis. Da hatten sich auch die zusätzlichen Übungsstunden mit ihrer Lehrerin Vera Böhlk in den Weihnachtsferien gelohnt.

Am Montag nun, als sie beim Winterkonzert der Reihe “Kinder für Kinder” im Osttorhaus des Museums erneut vor Publikum – vor allem Gleichaltrigen sowie Eltern – spielte, war bei Anna von Lampenfieber nichts mehr zu spüren. “Das ist etwas ganz anderes hier”, erklärte die Achtjährige, die mit “Hoch, höher, am höchsten” von Hermann Regner (1928-2008) einen ihrer Wettbewerbsbeiträge präsentierte. Vielleicht ein Hinweis darauf, wohin der Weg der jungen Cellistin einmal führen soll.

Musikalisch ist Anna schon seit frühester Kindheit. Bevor sie mit dem Cellospiel begann, habe sie bereits in einem Chor gesungen, erzählt sie. Als sie dann nach einem passenden Instrument suchte, war der Besuch eines Konzertes der Reihe “Kinder für Kinder” hilfreich. [/one_third][one_third]

Klavier sei für sie zu schwer gewesen, erzählt Anna. “Aber Cello hat mir gleich Spaß gemacht.” Ähnlich geht es anderen Kindern, erzählt Musikpädagogin Vera Böhlk. Denn nach dem Konzert dürfen die jungen Besucher stets die gehörten Instrumente ausprobieren. “Sie bekommen dadurch einen ganz anderen Zugang zu Instrumenten”, meint Böhlk. Das Ausprobieren nehme auch die Angst vor einem Instrument wie beispielsweise dem Violoncello. Auf diese Weise ist auch Lilli Pauline Haag auf das Saiteninstrument aufmerksam geworden. Das heißt, eigentlich ist ihr Kindergartenfreund Melchior Pilz – ebenfalls Musikschüler bei Vera Böhlk – “schuld” an ihrer Wahl. Das war vor etwa zwei Jahren. Damals hatte Melchior ebenfalls vor Publikum gespielt – und Lilli fand Gefallen daran. Inzwischen ist die Achtjährige nicht mehr ganz so sicher, ob sie wirklich beim Cello bleibt. “Klavier oder Geige finde ich auch toll”, meinte sie. Beim Konzert zumindest überzeugte sie mit einem schwungvollen Vortrag von “Oh Susanna”, einem der bekanntesten Folksongs aus den USA überhaupt von Stephen Foster (1826-1864).

Lotta Ackermann indes wanderte beim “Pfeiffermarsch” von Fritz Emonts (1920-2003) mit ihren Fingern flink über die Tastatur des Klaviers. Das sei zurzeit ihr Lieblingsstück, verriet die Siebenjährige. Sie nimmt bereits seit zweieinhalb Jahren Unterricht bei Vera Böhlk. Noch ganz am Anfang ihrer “Musiker-Karriere” steht Berenike Henisch. Sie lernt erst seit November Cello und feierte beim Winterkonzert mit der “Raupe Nimmersatt” von Heike Wundling ihre Premiere vor Publikum.

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Wie Anna, Lilli, Lotta und Berenike präsentierten auch alle anderen Schüler (siehe Kasten) ihr bisher erworbenes Können. Und Lukas Böhlk las dazu eine Geschichte vor, diesmal von Jette und ihrer Katze “Tinka”. Darin müssen Jette und Tinka von einem Kirschbaum im Nachbargarten gerettet werden und schlichten so nebenbei einen Streit zwischen Jettes Vater und dem Nachbarn.

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